Der König ist ein Autonarr

Dormagen (NGZ). Udo Bünz‘ Schützenkarriere ist steil verlaufen. Erst seit 2008 ist er bei den Grünen Husaren aktiv – drei Jahre später nun neuer König. In der NGZ erklärt er seine Pläne – und warum die Regentschaft eigentlich ein Jahr zu früh kommt.

Am vergangenen Montag stand Udo Bünz (47) gegen 16.30 am Schießstand auf dem Schützenplatz und ließ sich die Sonne aufs Gesicht scheinen. Er plauderte unaufgeregt mit dem amtierenden König, und als er eine gute Stunde später mit einem Lächeln im Gesicht zum Schießstand schlenderte, hätte man glauben können, er wolle nur eben die Plastikrose an einer der Kirmesbuden abräumen.

Ein Traktor der Firma Eicher aus dem Jahr 1961 steht im Carport des Autonarren Udo Bünz. Die NGZ hat den Schützenkönig in seinem Garten besucht. Foto: H. Jazyk

Mit dem 52. Schuss fiel der Vogel. Bünz hatte sich gegen seine Mitbewerber Jürgen Vossen und Michael Schmidt durchgesetzt, und schnell bildete sich eine Menschentraube um den neuen König des Bürger-Schützen-Vereins. „Eigentlich wollte ich nur für 2012/2013 üben“, sagt Udo Bünz mit einem Schmunzeln. Die 13 sei schließlich seine Glückszahl. Er selbst habe am 13. Juni Geburtstag, seine Frau am 13. Dezember, geheiratet hat das Paar an einem Freitag den 13. im Jahr 2004. Er sei abergläubisch.

Der gebürtige Düsseldorfer sitzt mit seiner Frau Heike, einer gebürtigen Dormagenerin, an einem Tisch in seinem Garten, es geht ihm offensichtlich gut. Präsente und Glückwunsche für seine Regentschaft liegen auf dem Tisch. Balou und Bine, die beiden Hunde, wuseln umher. Das Paar hat sich im Urlaub kennengelernt, in einem Café. Seit 2000 wohnt er mit seiner Frau und den vier Kindern Leonie, Annika, Robin Maximilian und Sven an der Ubierstraße.

Seine Schützenkarriere begann an einem Februar im Jahr 2003 und hat konkret mit seinem Wohnort zu tun. Udo Bünz hatte mit dem BSV-Vorsitzenden Rolf Starke – der zufällig sein Nachbar ist – eine Karnevalsveranstaltung besucht. Man plauderte – „und nachts hatten wir das Anmeldeformular im Briefkasten“, erzählt seine Frau Heike. Fünf Jahre war Udo Bünz zunächst inaktiver Schütze, seit April 2008 marschiert der 47-Jährige bei den Grünen Husaren „Suff us ’97“ mit.

Seitdem geht es für den Bauunternehmer steil nach oben: Seit 2009 ist er Beisitzer im Vorstand, seit 2010 stellvertretender Geschäftsführer, jetzt König. Er betreut mit seiner Frau den BSV-Shop im Internet und auch für den Druck der Urkunden ist das Paar zuständig. Viel Zeit für Hobbys bleibt nicht. Einmal im Jahr fährt der 47-Jährige zum Angeln nach Norwegen.

Das 15-jährige Jubiläum der Grünen Husaren – zurzeit gehören dem Zug neun Mitglieder an – soll im kommenden Jahr im Rahmen einer fünftägigen Tour nach Mallorca groß gefeiert werden. „Ach ja, und Autos sind ein Hobby“, sagt er.

Auch beruflich hat sich Udo Bünz kontinuierlich nach oben gearbeitet. „Nach der mittleren Reife habe ich Maurer gelernt“, erzählt er. Später sattelte er das Fachabi drauf und studierte Bauingenieurwesen an der Universität in Wuppertal. 1989 hat er den Betrieb nach dem Tod seines Vaters übernommen. Wie viele Mitarbeiter er beschäftigt? Udo Bünz lächelt: „Natürlich 13!“

Quelle: NGZ-Online