Wie die EM die Schützenfeste durcheinander wirbelt

Dormagen. Hackenbroich „trifft“ es am Dienstag ohne Ablauf-Änderung, andere Schützen reagieren auf die Spiele der Fußball-EM.

In Hackenbroich und Hackhausen ist am Dienstag in erster Linie Schützenfest. Daran – und am Ablauf des Heimatfestes – ändert auch das letzte Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nichts, die am 21. Juni um 18 Uhr gegen Nordirland antritt. „Leider genau zeitgleich mit unserem Festzug“, bedauert Jo Deußen, zweiter Brudermeister der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Hackenbroich-Hackhausen. Zwar habe der Vorstand überlegt, den Umzug zwei Stunden vor- oder zurückzuverlegen, dann aber mit Zugführern und der generalversammlung besprochen, am Ablauf nichts zu ändern. „Wir sind Schützen und das ist nun mal unser Fest. Wir wollen unser Königspaar Olaf II. und Martina würdig verabschieden und unser neues Königspaar krönen“, erklärt Deußen. Er hofft, „vom Straßenrand aus und im Zelt dann bestens über die Ereignisse des Deutschland-Spiels informiert zu werden“.

Zum gemütlichen Fußball-Gucken am Dienstagabend hat der Bürger-Schützen-Verein (BSV) Dormagen seine Mitglieder und Freunde ins Schützenhaus eingeladen. „Wir warten gespannt auf das Ergebnis“, weist BSV-Chef Rolf Starke darauf hin, dass dann erst feststeht, wann das Achtelfinale mit deutscher Beteiligung stattfindet. „Wir planen ein fröhliches Public Viewing im Festzelt, allerdings kann das deutsche EM-Spiel je nach Anpfiff unseren Ablauf kräftig durcheinanderwirbeln“, sagt Starke.

So jubelten die Hackenbroicher und ihre Gäste im Festzelt vor zwei Jahren bei der Fußball-WM. Auch dieses Jahr gucken Schützen Fußball. FOTO: L. Hammer

So jubelten die Hackenbroicher und ihre Gäste im Festzelt vor zwei Jahren bei der Fußball-WM. Auch dieses Jahr gucken Schützen Fußball. FOTO: L. Hammer

Wird Deutschland Gruppen-Erster, wird am Schützenfest-Sonntag (26.) um 18 Uhr das Spiel im Dormagener Festzelt – und in der Königsresidenz in der Kulle – gezeigt. Dorthin setzt sich das Offizierskorps in der Halbzeit in Marsch, um die zweite Halbzeit in der Kulle zu gucken, bevor es ins Zelt zurück geht.

Wird Deutschland Gruppen-Zweiter, dann wird das Spiel am Samstag (25.) um 15 Uhr im Zelt übertragen, danach gehen die Schützen zu den Seniorenheimen. „Wird Deutschland Gruppen-Dritter, spielt es am Samstag um 18 Uhr während des Stadtempfangs und Konzerts oder am Sonntag um 15 Uhr während des Festumzugs, dann überlegen wir neu“, sagt Starke.

Wie vor zwei Jahren bei der Fußball-WM ist der Sonntag beim Schützenfest in Nievenheim wieder Finaltag. „Das Endspiel am 10. Juli und auch das Spiel um den dritten Platz am Abend zuvor werden auf jeden Fall im Festzelt gezeigt“, erklärt Brudermeister Detlef Spitzenberg. Sollte Deutschland ins EM-Finale kommen, wird die drei Mal fünf Meter große Leinwand nicht im Bierzelt, sondern im Hauptzelt aufgestellt – anders als vor zwei Jahren. „Ablaufmäßig kriegen wir das gut hin, dann wäre der Ehrentanz in der Halbzeitpause“, so Spitzenberg. „Wir wollen Schützen und Fußball-Fans einen tollen Abend bieten“, sagt Kassierer Stefan Schillings.

Quelle: NGZ