Drei Schützen aus einer Familie

Dormagen (NGZ). Heinz Malzburg, Sohn Stefan und Enkel Tim haben eins gemeinsam: Im Bürger-Schützen-Verein Dormagen engagieren sie sich als begeisterte Marschierer. Ein Einblick in eine Familie, die vom Schützenwesen geprägt wird.

Die Begeisterung fürs Schützenwesen begann schon im Kindesalter – und das in der ganzen Familie. Der 69-jährige Heinz Malzburg, sein Sohn Stefan und Enkel Tim sind Mitglied im Dormagener Bürger-Schützen-Verein (BSV) und konnten sich jeweils viel voneinander abgucken. Die Familie ist ein absolutes Paradebeispiel für gelebtes, traditionsreiches Schützenwesen.

Schon mehr als ein halbes Jahrhundert hat sich Heinz Malzburg (2. v. l.) den Schützen verschrieben. Diese Leidenschaft gab er erfolgreich an seinen Sohn Stefan (l.) und Enkel Tim weiter. Foto: M. Reuter

„Mit einigen Landwirtssöhnen habe ich 1957 einen eigenen Schützenzug gegründet“, erinnert sich Heinz Malzburg. Damit wurde für die Kinder damals ein Traum wahr: Zu der Zeit war es nicht üblich, dass Kinder einen eigenen Zug gründen durften. Doch die Mühe hat sich gelohnt: Noch heute sind die Hubertusschützen 1957 ein etablierter Bestandteil im Bürger-Schützen-Verein Dormagen.

Der 41-jährige Stefan guckte sich einiges von seinem Vater ab, als er 1983 seinen eigenen Zug gründete. „Die Spielregeln im Verein haben wir weitestgehend von den Älteren übernommen“, sagt Stefan Malzburg. „Ich bin einfach mit den Schützen groß geworden“, erzählt er. Am Anfang habe es viel Freude bereitet, zum Schluss des Zuges an der Hand der Älteren ins Zelt zu gehen. Schnell war jedoch klar, dass er mehr wollte: Mit neun Jahren ging Stefan Malzburg in den Schützenverein, mit 13 gründete er die Hubertusschützen 1983 mit. Fünf Mal ist er seither schon Zugkönig geworden.

Auch für den 14-jährigen Tim sind die Schützen von großer Bedeutung. Bei den Jungschützen trifft er Freunde aus Schule und Sport wieder. Ganz ambitioniert erscheint er regelmäßig zu den Versammlungen, auch beim wöchentlichen Schießen ist er fast immer dabei. Sein Ziel steht fest: „Ich möchte auch einen eigenen Schützenzug gründen.“ Damit würde er es seinem Vater und seinem Opa gleichtun. Am Samstag zog Tim zum zweiten Mal mit einer Großfackel durch die Straßen. „Die Fackel zu bauen, hat letztes Jahr viel Spaß gemacht. Deshalb haben wir es dieses Jahr wieder gemacht“, sagt der Schüler. Die Malzburgs sind eine Familie, die vom Schützenwesen geprägt wird – auch was Frauen und Freunde betrifft. Über die Vereine lernet man sich kennen, bilden sich viele Freundschaften. Dass Tim Malzburg einen eigenen Zug gründen möchte, unterstützen sein Vater und sein Opa – zumal Nachwuchs willkommen ist. „Die Schützen werden ja immer weniger“, sagt Heinz Malzburg. Das Schützenfest sei während seiner Kindheit noch etwas ganz Besonderes gewesen. Heutzutage gebe es mehr Freizeitangebote – die Schützen haben Konkurrenz bekommen. Warum es sich auch heute noch lohnt, Schütze zu sein, zeigen die Malzburgs.

Quelle: NGZ-Online