Kranz und Ludwig neue Ehrenmitglieder

Dormagen (-oli) – Der Bürger-Schützen-Verein (BSV) Dormagen hat seit dem vergangenen Sonntag zwei neue Ehrenmitglieder: Willi Kranz (Jägerzug „Hat d’r lans“) und Franz-Josef Ludwig (Jägerzug „Heideröschen 1952“) wurde diese Ehre im Rahmen des Festkommers zu teil. Diese beiden hohen Auszeichnungen und die Beförderung von Horst Upadek zum Jägeroberst (war seit 1990 Jägermajor) waren die Höhenpunkte des Ehrungsreigens, den der BSV-Vorsitzende Rolf Starke leider zeitlich stark beschleunigt über die Bühne bringen musste. Am frühen Morgen hatte es beim ökumenischen Morgenlob in der Pfarrkirche einen Schützenkameraden gegeben, der aufgrund gesundheitlicher Probleme einer medizinischen Versorgung bedurfte. So zog das Regiment mit einer Verspätung von einer Viertelstunde auf dem Ehrenfriedhof auf – ein Verzug, der in der weiteren Programmabfolge bis zum Festzelt nicht mehr aufzuholen war. Das hatte leider zur Folge, dass das Zelt weniger als die Hälfte gefüllt war, als Starke die Vereinsnadel in „Gold/60“ verlieh: Franz-Josef Buchartz und Franz-Josef Ludwig (beide Jägerzug „Heideröschen“) und Horst Löchelt (Scheibenschützenzug „Welmot 1922“) gehören ihrem Schützenverein seit stolzen 60 Jahren an. Seit 50 Jahren Mitglied im BSV sind Hermann-Josef Fittgen, Valentin Fryger, Josef Heider, Willi Kranz, Josef Manstedten, Heinz-Jakob Schieffer und Werner Verhoven. Ihnen wurde die Vereinsnadel in „Gold/50“, die RSB-Ehrennadel in Gold und die DSB-Ehrennadel in Gold verliehen. Große Jubiläumsurkunden gab es für den Jägerzug „Hat d’r lans“, der seit 50 Jahren besteht, und für den Jägerzug „Heideröschen“, der vor 60 Jahren gegründet wurde.

Starke hatte den Festkommers mit persönlichen Worten eingeleitet. Es sei ein „komisches Gefühl, wie sich in einem Jahr bis heute der Bogen spannt“. Im vergangenen Jahr war am Schützenfestsonntag der langjährige Regimentsoberst Willi Loibl verstorben, am vergangenen Freitag hatte die Schützenfamilie vormittags den langjährigen zweiten Vorsitzenden Matthias Hau auf seinem letzten Weg begleitet. In einer Schweigeminute wurde auch dem im Mai verstorbenen Delhovener Schützenkönig Wilfried Vetten gedacht. Einen weiten Bogen hatte der Vorsitzende auch bei seiner Ansprache auf dem Ehrenfriedhof geschlagen. Zwei Schwerpunkte waren dabei dennoch auszumachen: Die Schützen stehen jederzeit für Toleranz, für gegenseitige Wertschätzung und Respekt ein. Wichtigstes Gut der Gesellschaft sind die Kinder, deren Wille, so Starke, nie durch psychische oder physische Gewalt gebrochen werden dürfe. Nach der Kranzniederlegung und dem Großen Zapfenstreich – für viele der Programmpunkt des Schützenfestes mit der tiefgreifendsten Atmosphäre – präsentierte sich das Regiment unter der Führung von Oberst Hans-Jakob Luckas bei der Frühparade vor König Udo II. Bünz und seiner Königin Heike in prächtiger Form. Die Freude darüber konnte auch nicht dadurch getrübt werden, dass die letzte Abteilung samt der Ehrengäste beim Marsch in das Festzelt vom einsetzenden Regen sehr nass wurde. Noch schlimmere Folgen hatte das regnerische Wetter am Sonntagnachmittag: Der große Festumzug mit Königsparade musste abgesagt werden. Das Regiment zog vom Aufstellplatz aus direkt ins Festzelt, wo S.M. Udo II. die Züge an sich vorbei marschieren ließ. Beim abendlichen Königsball spielte das Wetter dann wieder mit, auch wenn die Temperaturen wenig sommerliche waren.

Beim Festkommes am Vormittag zeichnete der Vorstand auch die Schützen aus, die sich durch ihr besonderes Engagement hervorgehoben haben. Den Verdienstorden in Gold nahmen Uwe Kosbab und Alfred Zeller entgegen. Über den Verdienstorden in Silber freuten sich Michael Fleischhauer, Manfred Rode, Klaus Siepen und Klaus Weisensee. Der Verdienstorden ging an Egon Burgemeister, Christoph Conrady, Michael Falke, Ernst Richter, Konrad Vogt, Rainer Vorgerd und Patrick Warstat.

Als das 145. Schützen- und Heimatfest am Freitagabend mit dem Fassanstich von Schirmherr und Pfarrer Frank Picht eröffnet wurde, kam sogar die Sohne heraus. Auch sie konnte die mikrofontechnischen Probleme nicht verhindern, die dazu führten, dass Starke seine Begrüßung mehr als zehn Minuten nicht richtig vornehmen konnte. Das tat der guten Stimmung vor dem Schützenhaus keinen Abbruch, auch wenn der Festauftakt dort schon deutlich besser besucht gewesen ist. Bei den beiden Schießwettbewerben legten wieder einmal die ehemaligen Majestäten vor: Neuer „König der Könige“ wurde Martin Braun. Kurz vor Beginn des EM-Viertelfinalspiels der Deutschen machte sich Holger Burdag zum neuen Gästekönig.

Quelle: Rheinischer Anzeiger