Dormagen (NGZ). Ab 2013 gelten neue Tarife der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema). Dormagens Brauchtumshüter sind schockiert. Auf sie kommen erhebliche Mehrbelastungen zu.
Bis zu 50 Prozent höhere Abgaben müssen die größten Dormagener Schützenvereine zukünftig an die Gema zahlen. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte ändert zum 1. Januar 2013 ihre Tarifstruktur. Nach Angaben der Gema werden die Organisatoren kleiner und mittlerer Veranstaltungen entlastet. „Für größere Veranstaltungen bringt die Tarifanpassung eine höhere Vergütung mit sich“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gesellschaft.
Was für Künstler, an die die Erträge der Gema jährlich ausgeschüttet werden, eine gute Nachricht ist, ist für die Brauchtumshüter im Stadtgebiet ein Skandal. „Wir werden vielleicht nicht um eine Beitragserhöhung herumkommen, um die Zusatzkosten zu decken“, sagt der Brudermeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Nievenheim-Ückerath, Detlef Spitzenberg. Derzeit zahlt sein Verein jährlich rund 2500 Euro an die Gema. „Was die Neuregelung auf Heller und Pfennig für uns bedeutet, kann ich noch nicht sagen. Wir werden uns im September aber intensiv mit dem Thema befassen“, kündigt Spitzenberg an. Eine reine Erhöhung zum Beispiel der Zelteintrittsgelder bringe nichts: „Mit steigendem Eintritt, steigen auch die Gema-Gebühren.“
Genau gerechnet hat hingegen bereits Uwe Heier. Der Geschäftsführer des Bürger-Schützen-Vereins Dormagen rechnet mit einer Mehrbelastung in Höhe von rund 2500 Euro beim nächsten Fest. „Wir haben das Thema bereits in dieser Woche auf einer Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes besprochen“, resümiert er. „Für eine Blaskapelle haben wir bisher 25 Euro pro Umzug an die Gema gezahlt, für ein Tambourcorps 12,50 Euro“, sagt Heier. Nach den neuen Sätzen fallen für beide Musikergruppen zukünftig 22 Euro an. „Das sind fast 100 Prozent Aufschlag für jedes Tambourcorps für jeden Festumzug“, fasst er zusammen. Auch die Zeltveranstaltungen werden teurer: „Die Vergütungssätze richten sich bislang nach der Größe des Veranstaltungsraumes und der Höhe des Eintritts“, schreibt die Gema. Dabei bleibt es auch. Jedoch wird die Staffelung der Preise geändert. „Allein für den Festsamstag im Zelt zahlen wir bald 700 Euro mehr“, sagt Heier.
In Stürzelberg wird noch diskutiert, wie die höheren Kosten zu decken sind. Die St. Aloysius Schützenbruderschaft, die im August Schützenfest feiert, trifft die Anpassung doppelt. „Wir müssen die höheren Kosten im nächsten Jahr für das Schützenfest und für die Zeltveranstaltungen beim Bundesköniginnentag stemmen“, erklärt Brudermeister Karl-Josef Corsten.
Quelle: NGZ-Online