Generalversammlung: Anträge erneut abgelehnt

Wie bereits im vergangenen Jahr, standen auch bei der diesjährigen zweiten BSV-Generalversammlung am Freitag, 23. Oktober 2015 im Dormagener Schützenhaus, einige wichtige Anträge und Themen auf der Tagesordnung. Mit knapp 250 anwesenden Vereinsmitgliedern war die Versammlung etwas weniger gut besucht wie im Vorjahr.

 

Änderungsanträge erneut gescheitert

Zweite BSV-Generalversammlung 2015 im Dormagener Schützenhaus

Zweite BSV-Generalversammlung 2015 im Dormagener Schützenhaus

Wichtigster Themenpunkt war die erneute Behandlung von Anträgen auf Änderung der Vereinssatzung, die es Frauen ermöglichen sollten dem BSV als aktive Mitglieder – also Traditionsschützen – beizutreten. Seit Gründung des Vereins ist dies ausschließlich Männern vorbehalten. Der letztjährige Versuch die Satzung zu ändern war mit 20 fehlenden Stimmen knapp an der dafür notwendigen 3/4-Mehrheit gescheitert. Durch zahlreiche Gespräche hatte man im Verlauf des vergangenen Jahres jedoch versucht, die Mitglieder mit ablehnender Haltung vom Sinn dieser Reform zu überzeugen – ohne Erfolg.

Um das Ziel einer Öffnung für Frauen zu erreichen, wurden aus den Reihen der Mitglieder zwei ähnliche Anträge gestellt. Die erste der beiden Änderungsvorlagen sah eine vollständige mitgliedschaftliche Öffnung vor. Der zweite Antrag war fast identisch verfasst, jedoch mit dem Unterschied, dass es zukünftig nur reine Männer- oder Frauenzüge dürfe. Einzige Ausnahme wären die Züge der Jugendabteilung gewesen.

In offenere Abstimmungen wurde das nötige Quorum für beide Anträge allerdings erneut nicht erreicht. Es fehlten jeweils 1 bzw. 2 Stimmen zur satzungsändernden Mehrheit.

Ergebnisse im Überblick
Antrag 1: 237 gültig abgegeben, 177 Ja, 60 Nein
Antrag 2: 237 gültig abgegeben, 176 Ja, 61 Nein
(3/4-Mehrheit je bei 178 Stimmen)

Damit stehen Frauen zwar nach wie vor die fördernde Mitgliedschaft und die Mitgliedschaft als reine Sportschützeninnen offen, sie dürfen sich sogar in den Vereinsvorstand wählen lassen, die aktive Mitgliedschaft als Traditionsschützinnen bleibt ihnen jedoch weiterhin verwehrt. Der BSV-Vorstand um den Vorsitzenden Rolf Starke und viele der anwesenden Mitglieder zeigten sich enttäuscht über das Ergebnis, wenngleich man es aus demokratischer Sicht natürlich respektieren müsse. Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, dass bereits zur nächsten Versammlung im Mai 2016 ein erneuter Antrag auf Satzungsänderung gestellt wird. Laut BSV-Satzung ist eine Behandlung durch die Mitgliederversammlung zwingend vorgeschrieben, sobald ein Vereinsmitglied dies form- und fristgerecht beantragt.

 

Antrag auf Beschränkung von Wiedervorlagen

Ein weiterer Antrag auf Satzungsänderung wurde von den Mitgliedern des Jägerzuges „Rheinschützen“ eingebracht, der eine Sperrfrist von zwei Jahren bis zur Wiedervorlage von bereits abgelehnten Satzungsänderungsbeschlüssen vorsah. Dies bedeutete konkret, dass ein abgelehnter Antrag in dieser oder ähnlicher Form erst frühestens nach zwei Jahren erneut zur Abstimmung vor die Generalversammlung hätte gebracht werden dürfen. Damit „hätte man es zukünftig erschweren können, dass so lange abgestimmt wird, bis das Ergebnis passt“, so die Begründung der Antragssteller.

Viele der anwesenden Mitglieder sahen dies jedoch anders. Die notwendige 3/4-Mehrheit für Satzungsänderungen wurde nicht erreicht und der Antrag somit abgelehnt. (243 gültig abgegeben, 95 Ja, 148 Nein)

 

Ersatzwahlen

v.l.: BSV-Chef Rolf Starke, Wolfgang Schröder, Peter Schipper, Marcel Kühnhold, Hans-Arnold Heier

v.l.: BSV-Chef Rolf Starke, Wolfgang Schröder, Peter Schipper, Marcel Kühnhold, Hans-Arnold Heier

Nachdem der bisherige BSV-Geschäftsführer Uwe Heier Anfang des Jahres seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen erklärt hatte und ebenso Ralf Ludwig als Beisitzer aus dem Vorstand ausschied, wurden Ersatzwahlen für den Rest der jeweils laufenden Amtszeiten erforderlich. Da sich zudem für die frei gewordenen Ämter Angehörige des Vorstands beworben hatten, musste deren Posten ebenfalls neu gewählt werden.

Vorsitzender Rolf Starke bedankte sich bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern für ihre in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit. Insbesondere Uwe Heier habe in den 17 Jahren, denen er dem Vereinsvorstand angehörte (davon zuletzt 15 Jahre als Geschäftsführer), die Geschicke des BSV maßgeblich mitbestimmt und eine hervorragende Arbeit geleistet. Die Generalversammlung dankte dies mit stehenden Ovationen für den scheidenden Heier.

Die anschließenden Ersatzwahlen brachten folgendes Ergebnis:

  • 1. Geschäftsführer: Hans-Arnold Heier (Jgz. Ratsschützen, Amtszeit bis 2018, bisher stellv. Geschäftsführer)
  • Stellvertretender Geschäftsführer: Marcel Kühnhold (Jgz. Voll dropp, Amtszeit bis 2016, bisher Beisitzer)
  • Beisitzer II: Wolfgang Schröder (Jgz. Wenkbüggel, Amtszeit bis 2016)
  • Beisitzer III: Peter Schipper (Jgz. Rheinschützen, Amtszeit bis 2018)

Des Weiteren wählte die Generalversammlung die Mitglieder Willi Beivers, Bruno Mehl, Jens Wagner und Frank Rohde satzungsgemäß zu den Kassenprüfern für die kommenden zwei Jahre.

 

Vereinsfinanzen in gutem Zustand

Gute Neuigkeiten hatte Kassierer Maximilian Wießner bei der Vorstellung des Geschäfts- und Kassenberichts für das Jahr 2014 und des Schützenfestabschlusses 2015 zu verkünden. Zwar würden die Ausgaben für das Schützenfest mittlerweile seit Jahren kontinuierlich steigen (bspw. durch weggefallene Zuschüsse, höhere Werbungskosten etc.), gleichzeitig konnten jedoch auch die Einnahmen gesteigert werden, womit das Fest mittlerweile wieder leichte Überschüsse generieren würde. Nach dem Ergebnis der Bilanz 2014 sei das Vereinsvermögen im Vergleich zu den Vorjahren ebenfalls leicht gestiegen, gleichzeitig muss aber betont werden, dass im kommenden Jahr weitere Investitionen am Schützenhaus (Renovierung des Großen Saals, neue Bestuhlung etc.) anstehen, für die sicherlich auch einen Teil der Vereinsrücklagen aufgewendet werden würden.

Abschließend folgte der Bericht der Vereinskassenprüfung durch die dazu bestellten Prüfer. Die BSV-Kasse sei demnach gut geführt und es wären keine Unregelmäßigkeiten zu beanstanden. Sie empfahlen daher der Generalversammlung für die Entlastung des Vorstands zu stimmen – die Versammlung folgte der Empfehlung mehrheitlich.

 

Kommende Versammlung und Festbericht

Die Generalversammlungen im kommenden Jahr werden am 25. Mai und 21. Oktober 2016 stattfinden. Der interessante und lesenswerte diesjährige Festbericht von Schriftführer Patrick Warstat wird in den nächsten Tagen hier zum Download zur Verfügung gestellt.