Dormagen (NGZ). Beim Talk auf dem blauen NGZ-Sofa in der VR Bank erklärte Rolf Starke die Finanzen und die Vorstandsarbeit.
Herr Starke, bald wird in Dormagen Schützenfest gefeiert. Wie weit sind Ihre Vorbereitungen?
Rolf Starke: Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, 5500 Festhefte sind verteilt, das Zelt wird aufgebaut, auch die ersten Fahrgeschäfte der Kirmes stehen schon. Mit Fahnen und Bannern machen wir in Dormagen auf das Fest aufmerksam, jetzt werben wir mit Hilfe der Schausteller auch bis Neuss und Grevenbroich mit Plakaten für unseren Kirmesplatz.
Sie machen einen entspannten Eindruck, haben Sie denn bereits einen Königsbewerber?
Starke: Da muss ich keine Sorgen haben. Vor fünf Wochen hat mich ein Schützenkamerad, ein gestandener erfahrener Schütze, angesprochen, weitere Bewerber können ihm folgen. Bis zum Ende des Pfänderschießens, das am Schützenfest-Montag um 16.30 Uhr beginnt, können sich Königskandidaten bei mir melden.
Ist es wegen der Finanzierung des Königsjahres schwierig, Bewerber zu finden?
Starke: Die Finanzen spielen vielleicht eine Rolle, entscheidender ist jedoch, ob der Königsbewerber genügend Zeit investieren kann. Vor rund sieben Jahren haben wir den Königstaler auf zwölf Euro festgesetzt. Jedes Mitglied – wir haben 860 – unterstützt so zusätzlich zum Beitrag den König, der das Geld nicht ausgezahlt bekommt, aber diesem Topf werden dann durch den BSV zum Beispiel die Kosten beim Königs- und Krönungsball entnommen. Außerdem gibt es weitere Zuwendungen, zum Beispiel vom Gästezug „Dormagener Fründe“.
Wie viel kostet es denn, in Dormagen Schützenkönig zu werden?
Starke: Das hängt natürlich davon ab, wie viele neue Kleider die Königin kauft… Aber man kann von etwa 25 000 bis 28 000 Euro ausgehen, wovon etwa die Hälfte durch Königstaler und Zuwendungen abgedeckt wird.
Welche Rolle hat die Königin?
Starke: Natürlich ist der König der höchste Repräsentant des BSV, allerdings spielt auch die Königin eine große Rolle. Gerade in den vergangenen Jahren hatten wir charmante Königinnen, so dass beide auf der Bühne oder bei Veranstaltungen als Paar wahrgenommen wurden. Wie hoch ist der Etat des BSV Dormagen? Starke: 2012 hatten wir ein Budget von 105 000 Euro und eine positive Bilanz. Das ist beruhigend, denn die Kosten, zum Beispiel für Musik, steigen immer mehr, gleichzeitig fallen die Zuschüsse der Stadt bald ganz weg. Auch die Gema wird nächstes Jahr sicher noch höhere Gebühren verlangen.
Wie sehr trifft Sie die Zuschusskürzung und -streichung der Stadt?
Starke: Wir haben viel Verständnis für den Sparkurs der Stadt gezeigt und bleiben im Gespräch. Fehlende Zuschüsse – insgesamt 2400 Euro ab nächstem Jahr – müssen wir durch Sponsoring und Unterstützung von Firmen wieder reinholen. Dennoch hat die Stadt die Zuschüsse zu rigoros gestrichen. Wir machen unsere Arbeit ja nicht nur für uns, sondern auch für die Gemeinschaft, auch für die Jugend.
Mit welchen Vorschriften haben Sie zu kämpfen?
Starke: Die ganze Regelungsflut ist für ehrenamtliche Vorstände wirklich zu viel. So müssen wir uns das ganze Jahr über durch Verordnungen, geänderte Anforderungen, Gema-Gebühren, Nichtraucherschutz- und Schieß-Richtlinien und Sicherheitskonzepte arbeiten.
Wie gut funktioniert die Mitgliederwerbung?
Starke: Es ist nicht mehr automatisch so, dass die Söhne der Schützen auch wieder Züge gründen oder in bestehende eintreten. Da schreiben wir Schulen an, um auf unsere aktive Jugendabteilung aufmerksam zu machen. Am Schützenfestsamstag wird DJ Marc Pesch im Zelt Stimmung machen, was hoffentlich auch viele jüngere Besucher anspricht.
Wer feiert besser in Dormagen: Schützen oder Karnevalisten?
Starke: Beide machen es gut, die Schützen etwas besser (Starke schmunzelt). Aber wir arbeiten gut zusammen, besuchen unsere Veranstaltungen gegenseitig.
CARINA WERNIG FASSTE DAS GESPRÄCH ZUSAMMEN.
Quelle: NGZ-Online