König im vierten Anlauf

Mit viel Spaß haben sich Rainer und Jutta Warstat in ihr Abenteuer Königsjahr gestürzt, das jetzt beim Dormagener Schützenfest als Höhepunkt endet.

Dabei hatte es nach drei vergeblichen Anläufen auf den Königsthron in den Jahren 2007, 2009 und 2010 bereits danach ausgesehen, dass Rainer Warstat, der Schriftführer des Bürger-Schützen-Vereins Dormagen, nicht noch einmal antritt.

Doch als dann das Silberjubiläum seines Zugs, der 1989 gegründeten Graf-Waldersee-Kompanie „Lahm Söck“, anstand, gab es für den Zugführer kein Halten mehr: Mit dem 39. Schuss setzte sich Rainer Warstat Ende Juni 2014 gegen seinen Mitbewerber Hans-Theo Richrath von „Frohsinn 1960“ durch und wurde zum ersten Schützenkönig seines Zuges.

Das Dormagener Königspaar Rainer und Jutta Warstat genießt ihr Regentschaftsjahr. FOTO: Freibeuter

Das Dormagener Königspaar Rainer und Jutta Warstat genießt ihr Regentschaftsjahr. FOTO: Freibeuter

Als Rainer I. wurde er mit seiner Frau Jutta zum Königspaar gekrönt. Mehre Glücksbringer hatten den Weg geebnet: So hatte sich Jutta Warstat eigens bei ihrer Mutter in Recklinghausen das Medaillon ihres verstorbenen Vaters Siegfried abgeholt, das sie neun Jahre zuvor bei ihrer Hochzeit mit Rainer Warstat getragen hatte.

Zudem lieh der ehemalige König Udo Bünz dem Königsbewerber Warstat seinen Goldring mit Krone, Warstat durfte bei „Hubi 83“ die Zugkette küssen und einen Schnaps mit Toni trinken: „Da konnte nichts mehr schiefgehen“, sagte Rainer I., der 1973 die „Wilddiebe“, zwei Jahre später die „Jröne Jonge“ und 1989 die „Lahm Söck“ mitgründete.

An Siegerketten herrschte kein Mangel im Hause Warstat: Als Grenadierkorpskönig und Zugkönig hatte er Anrecht auf gleich drei Ketten. „Das gab’s noch nie – und klimperte ganz schön“, erzählt Rainer Warstat lachend. Als Inhaber von „Sport & Werbung Warstat“ kennt der 59-Jährige sich bestens mit Königsketten, Orden und Ehrenzeichen aus.

„Aber das Schönste im Königsjahr waren die vielen tollen Begegnungen mit interessanten Menschen“, schwärmt Rai-ner I., dem seine Königin Jutta zustimmt: „Wir haben viele schöne Termine mit netten Menschen besucht.“ Dazu zählen auch die Tanzschritt-Aktion „Schützen Flashmob“ des BSV beim Sporttag „Dormagen bewegt sich“ und der unvergessene Video-Dreh zur „Cold Water Challenge“, bei der das Königspaar und die BSV-Vertreter gleich zweimal mit Wasser begossen wurden – wegen eines technischen Versagens der Kamera(-Bedienung).

Auch beim Rheinischen Schützentag in Bad Honnef repräsentierte das Königspaar Warstat den BSV. Auch die begeisternden Karnevalsfeiern „mit einem tollen Dormagener Dreigestirn“ haben Jutta und Rainer Warstat gut gefallen. Auch im Königsjahr wanderte Rainer Warstat mit den „Dornumagus Walking Boys“ eine weitere Etappe von Dormagen nach Rom.

An ihrer Seite wissen die Warstats den Königszug „Lahm Söck“, unterstützt vom Zug „Jung Söck“, sowie den Ehrenzug Grüne Husaren „Suff uss ’97“. Besonders das Adjutantenpaar Willi und Hannelore Beivers sorgt dafür, dass sich das Königspaar auf die Treffen und ihre Auftritte konzentrieren kann und übernimmt die Organisation.

Geboren wurde Rainer Warstat zwar in Köln-Worringen, kam jedoch schnell mit seiner Familie nach Dormagen. Nach einer Bürokaufmannlehre bei Bayer war er 20 Jahre in der Gastronomie selbstständig: Ratskeller, Fuchsbau, Piwipp und Avantgarde. Nach der Arbeit für einen Verlag machte er sich 2008 mit dem Vereins-Pokal-Zubehör-Geschäft selbstständig. Jutta Warstat, die in Recklinghausen geboren ist, zog 1992 nach Dormagen, wo die gelernte Industriekauffrau seit 1996 bei der Stadt arbeitet, zunächst im Archiv bis 2003, seither im Ratsbüro.

Mit dem Königspaar freuen sich die Söhne Patrick, Lukas und Simon auf das Fest. Auch Hund Nike gehört zum königlichen Haushalt in Delhoven. Wie Schützen-Chef Rolf Starke beim BSV-Empfang verriet, wird der König bald Großvater. „Dass ist wunderbar, auch wenn ich mich an ,Opa Rainer‘ noch gewöhnen muss“, sagt Rainer Warstat glücklich über die guten Neuigkeiten seiner Schwiegertochter Carmen und seines Sohns Patrick. Bis es so weit sei, bleibe ja noch die Anrede „König Rainer“…

Quelle: RP