Luckas: „Toll, dass Du heute Abend dabei bist, Conny“

Dormagen (-oli) – Der Abend vor Fronleichnam ist in der Innenstadt traditionell der Generalversammlung und dem anschließenden Oberst-Heimgeleit vorbehalten.

Im Mittelpunkt stand am vergangenen Mittwoch aber nicht nur Regimentsoberst Hans-Jakob „Jacky“ Luckas, der in der Kulle nun schon zum dritten Mal Vertreter aus Schützen- und Vereinswesen, Politik und Verwaltung zu seinem Oberstehrenabend begrüßen konnte. Im Mittelpunkt stand auch sein Vor-Vorgänger Cornelius „Conny“ Kollenbroich, der von 1980 bis 1990 dem Regiment des Bürger-Schützen-Vereins (BSV) Dormagen vorstand und an diesem Tag seinen 77. Geburtstag feierte. Über seine Anwesenheit freute sich Luckas ganz besonders: „Es ist einfach toll, dass Du heute Abend dabei bist, Conny.“ Kollenbroich, der seit 2005 Ehrenmitglied des BSV ist, freute sich nicht nur über den großen Applaus, sondern auch über die vielen Gratulanten an seinem Tisch.

Über seine Anwesenheit freute sich Luckas ganz besonders: „Es ist einfach toll, dass Du heute Abend dabei bist, Conny.“ Foto: Rheinischer Anzeiger

Über seine Anwesenheit freute sich Luckas ganz besonders: „Es ist einfach toll, dass Du heute Abend dabei bist, Conny.“ Foto: Rheinischer Anzeiger

Luckas hatte in der Generalversammlung bekundet, sich auch im dritten Jahr im Amte „wohl in meiner Haut zu fühlen“. Er komme aber dieses Mal nicht darum herum, auch „mal etwas anders zu sein“. Er kritisierte den Zustand der Fackelbauhalle („Wie kommt man nur auf die Idee, Farbe im Handwaschbecken auszukippen?“), wollte aber nicht weiter in die Tiefe gehen: „Das werden wir nach dem Schützenfest mit den Beteiligten besprechen.“ Für den Fackelzug am Festsamstag konnte er inklusive der beiden Corpsfackeln neun Großfackeln ankündigen. „Auch wenn zwei Züge noch abgesagt haben, können wir uns damit auf den Straßen der Innenstadt sehen lassen“, sagte der Regimentschef. Am Abend selber konnte sich sein Regiment nicht der Öffentlichkeit präsentieren: Aufgrund der dauerhaften Regenfälle entschieden Vereins- und Regimentsführung in einer Versammlungsunterbrechung um 20 Uhr, auf das Heimgeleit zu verzichten. Auch das Schützenbiwak auf dem Rathausvorplatz fiel dem schlechten Wetter zum Opfer, war bereits mittags abgesagt worden. Während die Schützen nach der Generalversammlung noch bis 22.30 Uhr im Schützenhaus weiter feierten, wurden die Gäste und Beteiligten des Oberstehrenabends mit einem Gelenkbus des Schirmherren, Kai-Uwe Harth (Taxi und Reisen Hillmann), befördert. Der hatte das Wetter zuvor so kommentiert: „Was jetzt herunterkommt, das kommt Schützenfest nicht mehr runter.“

Der Bierpreis im Festzelt wird an den Schützenfesttagen 1,50 € betragen. Beim Kauf von 50 Marken sinkt der Preis für ein Glas Kölsch auf 1,40 €. Zentraler Mittelpunkt der Generalversammlung ist traditionell der Bericht von BSV-Geschäftsführer Uwe Heier zum aktuellen Festprogramm: „In diesem Jahr bleiben wir vom Fußball verschont, keine EM, keine WM oder sonst irgendwas stört unseren Festablauf.“ Größere Änderungen im Programm habe es nicht gegeben, dafür aber im musikalischen Bereich und bei der Gestaltung des Festzeltes. So werden am Samstagabend (22. Juni) beim Platzkonzert vor dem Historischen Rathaus als Geschenk von Schützenkönig Hans-Joachim I. und seiner Königin Heike die Werdenfelser Alphornbläserinnen aufspielen. Sie werden zuvor auch beim Besuch der beiden Seniorenheime dabei sein.

Die größte musikalische Veränderung betrifft den Samstagabend im Zelt, wo erstmals DJ Marc Pesch für Tanzmusik sorgen wird. Geändert wurde auch der Ablauf der Blumen- und Fahnenparade am Festsonntag vormittags nach der Gedenkfeier am Ehrenmal: Die Beteiligten ziehen mit musikalischer Begleitung zum Rathausvorplatz und dann am Regiment vorbei, wo sie sich direkt in ihre Züge einordnen, so dass am Ende nur noch der Musikblock übrig bleibt. Neu ist das Frühstücksangebot (9.30 bis 11.30 Uhr) von Gastronom Uli Jung (Haus Bismarck) für den Festkommers am Montagvormittag: Bis vergangenen Mittwoch lagen Heier dazu schon 240 Anmeldungen vor. Neu wird im Festzelt auch die Gestaltung der Zeltwand hinter der Königsbühne sein: Von 66 maximal möglichen Wappen liegen dem Vorstand bereits 48 zur Produktion vor. Sie werden an beiden Seiten neben dem großen Foto des amtierenden Königspaares aufgehängt. Im gesamten Zelt herrscht Rauchverbot, der Raucherbereich ist im Biergarten. Eine „weitaus schwierigere Geburt“ (Heier) sei der neue Bestuhlungsplan gewesen. Nach nochmaligen, schwierigen Verhandlungen mit Zeltwirt Georg Späth wird das Festzelt nun doch nicht um zehn Meter, sondern nur um fünf Meter verkürzt. Bis auf die erste Tischreihe werden die anderen aus 4,5 (!) Zelttischen bestehen. Späth wird seine Tische dafür extra zersägen. „Für dieses Entgegenkommen ein riesiges Dankeschön“, betonte der Geschäftsführer. Er hofft, dass dieses Engagement an den Festtagen mit stets „vollen Tischen“ honoriert wird.

(Oliver Baum; Rheinischer Anzeiger vom 5.6.2013)