Schützen für Pferde-Einsatz verantwortlich

Dormagen (NGZ). Polizei stellt nach Kutsch-Unfall von Straberg klar: Wer Pferde mitführt, muss für Sicherheit sorgen.

Pferde gehören zum rheinischen Schützenfest dazu. Da sind sich nicht nur die Brauchtumsfreunde einig, auch die Zuschauer freuen sich über den Anblick von Königspaaren in den Kutschen und von den Reitern auf ihren Pferden. Nicht erst seit dem Unfall am Sonntagnachmittag vor der Parade in Straberg, als zwei Kutschpferde durchgingen und dabei die Kutscherin und ein Pferd verletzt wurde, wird über den Einsatz von Vierbeinern in Umzügen diskutiert.

Wie Polizeisprecher Hans-Willi Arnold erläutert, schreitet die Polizei nur in den Fällen ein, wenn Gefahr für Zuschauer und Teilnehmer besteht: „Wenn die Verkehrssicherheit offensichtlich beeinträchtigt ist, überprüft die Polizei den Kutscher und das Gefährt. Ansonsten ist es Sache des Veranstalters, für Sicherheit zu sorgen.“ So würde die Polizei bei einem augenscheinlich betrunkenen Fahrer einen Alkoholtest vornehmen oder eine Kutsche auf drei Rädern stilllegen.

Mit so einer Kutsche passierte der Unfall. Foto: ON

Mit so einer Kutsche passierte der Unfall. Foto: ON

In Zeiten von Sicherheitskonzepten sind die Vereine sowieso mit einer Vielzahl an Vorschriften konfrontiert, die für eine größtmögliche Sicherheit sorgen sollen. Die Besitzer der Reitställe, mit denen die Regimentschefs und Vorsitzenden der Schützenvereine die Pferdebeteiligung an ihren Umzügen aushandeln, müssen Zertifikate vorweisen. Außerdem werden die Kutscher ausgebildet und geschult, so dass sie wissen, wie sie sich zu verhalten haben. So ist für Zweispänner vorgeschrieben, dass sie von zwei Kutschern betreut werden, damit einer bei den Pferden an den Zügeln stehen kann, wenn es nötig ist. Für reitende Schützen wird eine bestimmte Anzahl an Reitstunden – meistens zehn – vorgeschrieben, bevor sie ein Pferd bei Umzügen reiten dürfen.

„Auch wenn wir Unterlagen über Kutschen verlangen, kann es trotzdem sein, dass Pferde sehr unruhig sind“, sagt der Dormagener BSV-Chef Rolf Starke. Daher sei dieses Jahr die Kutsche für den Edelknabenkönig gar nicht gefahren: „Da geht die Sicherheit vor.“

Quelle: NGZ-Online