Husarenzug Rote Husaren „Kruff Heem“

Husarenzug Rote Husaren „Kruff Heem“

Husarenzug Rote Husaren „Kruff Heem“

Heute möchte ich ihnen in Zeitrafferform unsere 50-jährige Vereinsgeschichte des Husarenzuges ”Kruff heem” vorstellen. Mensch, wo ist die Zeit geblieben. Ein halbes Jahrhundert gibt es mittlerweile unseren Zug.

Im Jahr 1961 beschlossen Gerd Schneider, Hermann Schmitz, Michael Rings mit weiteren Freunden einen eigenen Jägerzug zu gründen. Es war ein gelungenes Gemisch von jungen Burschen, die ab sofort ihren Namen (”Kruff heem”) alle Ehre machten.
Zeitiges ”Zubettgehen” war ein Fremdwort. Kein Zuglokal, Versammlung auf dem Schützenplatz, geliehene Uniformen, aber immer gut drauf.

Von 1961 bis 1964 wurde alles ziemlich locker gehalten, doch nun kamen Strukturen in den Verein, z.B. Protokolle oder Zuglokal. Hier die Zuglokale in chronologischer Reihenfolge: Gaststätte ”Matthias Thron”, ”Zur Traube”, ”Em Höttche”, ”Dorli-Klause“, ”Alte Post”, ”Ratskeller”. Unser jetziges zu Hause ist die ”Flora” bei Reiner Löbe. Kein Wirt sollte benachteiligt werden, man trennte sich in Freundschaft.

1966 wurde die Idee geboren, den Jägerzug in einen Husarenzug umzuändern. Drei Jahre Schriftverkehr mit dem BSV, 1969 Zusage erhalten, die Rotröcke marschieren über die Straßen. Alle Posten im Verein wurden ernst genommen. Hier zwei Beispiele: Das längste Protokoll der Vereinsgeschichte wurde 1969 mit sage und schreibe 13
maschinengeschriebenen DIN A4-Seiten gefertigt. Das kürzeste 1972, wahrscheinlich wegen Papiermangel mit exakt 6 Wörtern: „Monatsversammlung, 10 Mitglieder, Beginn 20 Uhr“! Jetzt zum Thema Fackelbau: Wir zeigten ortsbezogene sowie politische Themen, mit einer riesigen Gondel wurde auf das Hochwasser in Rheinfeld hingewiesen, ein Bär im Boxring zeigten wir 1977, den Ententanz stellten wir kurz darauf vor. Zum 25-jährigen Jubiläum wurde mit einem ”Elf-Mann-Tandem” durch die City gefahren. Der BSE-Skandal wurde durch eine Wahnsinns-Kuh aufs Korn genommen. Die bevorstehende Steuererhöhung war Thema 2003 und unsere all geliebte Gesundheitsministerin ”Ulla” wurde als raffgieriges Wesen vorgestellt. Mit der ”Vogelgrippe” befassten wir uns als Nächstes. Es folgte unsere Bundeskanzlerin ”Angie” und kurz darauf starteten wir mit der Rakete ”Apollo 11” zur ersten Mondlandung. 2009 meinten wir „Flasche leer – Schnauze voll“ und wiesen auf die Machenschaften der Finanzbosse hin. Ich glaube sagen zu dürfen in Sachen Fackelba gehört unser Zug mit Fug und Recht zu den aktivsten Fackelbauern. Der Applaus und die Siegerpokale zeugen davon.

Parade Husarenzug Rote Husaren „Kruff Heem“

Parade Husarenzug Rote Husaren „Kruff Heem“

Ein unvergessliches Ereignis war für uns die Schützenkönigswürde im BSV Dormagen durch unser ehemaliges Mitglied Gerd J. Schneider im Jahre 1985/86. Es ist ganz normal, dass in einem halben Jahrhundert der eine oder andere den Verein verlässt oder sich anschließt. Den ”Kruff heem” wählten bis heute 46 Kameraden als „ihren Zug“, der eine kurz, der andere länger. Mit Fingerspitzengefühl gelingt es dem 1. Vorsitzenden Fred Zelber seit 35 Jahren die Geschicke des Zuges zu leiten. Ebenso führt er seit fast 25 Jahren als Leithammel (Zugführer) die Rotröcke über die Straßen. Nochmals ein halbes Jahrhundert werden wir wohl nicht mehr ganz schaffen aber eins ist sicher, wir bleiben euch noch etwas erhalten.