Der Jägerzug „Schützengilde 1974“ wurde im September 1974 von Heinz-Willi Krosch, Armin Odenbrett, Thomas Strunz, Jürgen Langel und Michael Aggelidis als Jungzug des Jägerzuges „Frohsinn 1960“ gegründet.
Inspiriert vom Altzug “Frohsinn 1960“ gestaltete sich unser Zugleben von Anfang an sehr familienorientiert und beschränkte sich nie auf Versammlungen – Schützenfest – Versammlungen – Schützenfest usw.
Aber es musste nicht Malle oder ähnliches sein. Wir hatten Spaß bei unseren gemeinsamen Zeltlagern am Rhein, was heute leider nicht mehr so einfach möglich ist. Heute haben wir das Wandern für uns entdeckt. Egal ob auf dem Rothaarsteig, an der Mosel oder auch durch Köln – da darf es dann auch mal der Segway sein – oder zuletzt Rhein-Rafting mit unserem Jungzug der “Schützengilde 1995“ in Düsseldorf.Als dann die ersten Mädels und später ersten Kinder zu uns stießen, erweiterten wir unser Jahresprogramm um die sogenannten Familienausflüge, zum Paddeln auf der Niers, Biathlon auf Schalke, Weinfest in Cochem oder einer Draisinentour zwischen Kleve und Kranenburg. Die Weihnachtsfeiern mit dem Besuch des Nikolaus, was nicht bei allen Kindern auf Begeisterung stieß und auch ein gemeinsames Weihnachtskochen unter Anleitung eines Profikochs stand schon auf dem Programm. Aus der Reihe fielen dann schon die Besuche des Oktoberfestes in München und der Cannstatter Wasen. Unser Ausflug anlässlich des 10-jährigen Jubiläums 1984 führte uns mit der Abordnung des BSV Dormagen zum Schützenfest nach Gronau.
Ein Highlight sicherlich der Ausflug zum 25-jährigen Jubiläum: Vormittags ging es zu einer Weinprobe auf dem Schloss Arenfels in Bad Hönningen und anschließend zum Räubermal in die Steiger-Mühle in Willroth – mit anschließender Übernachtung. Die Damen inkl. der damaligen Schützenkönigin Beate Rohde in einer mit Stroh ausgelegten Hütte und die Herren, mit Schützenkönig Frank Rohde, auf Strohmatratzen im Bauwagen, er war ja schließlich der König, also ging Hütte gar nicht.
Nächtlicher tierischer Besuch von Esel, Wildschwein und was sonst noch alles da rumlief, war im Preis inbegriffen. Der Ausflug fand übrigens im November bei entsprechenden Temperaturen statt.
Purer Luxus war dann schon der Ausflug zum 40-jährigen Jubiläum. Er führte uns nach Lingen an der Ems. Dort besichtigten wir die Berentzen-Brennerei – mit entsprechender Verköstigung – und die Meyer-Werft in Papenburg, wo wir die im Bau befindliche Quantum of the Seas besichtigen konnten.
Die Zug-Touren zum 25- und 40-jährigen waren übrigens Überraschungstouren. Das heißt, lediglich 2–3 Kameraden des Zuges wussten, wohin es geht. Auch in diesem Jahr zum 50-jährigen gibt es wieder eine Überraschungstour im November, gibt es eigentlich die Steiger-Mühle noch? Wer weiß?
Die Damen des Zuges – genannt die Schluckspechte – entwickelten auch ziemlich schnell ein Eigenleben mit eigenen Ausflügen – meistens zum Wellness, um sich von den Männern zu erholen. Sie bereicherten aber auch unsere Krönungsabende oder Geburtstags- und Silvesterpartys mit Showauftritten und Einlagen oder luden die Männer zu außergewöhnlichen Veranstaltungen wie einer Sommerolympiade mit z.B. Sackhüpfen und Eierlaufen oder einem Japanischen Abend mit u.a. Sumo-Ringen oder einem Bayrischen Abend mit Bierkrugstemmen und mehr, ein. Wir Männer revanchierten uns natürlich und boten den Damen die eine oder andere Dessous- und Bademodenschau oder auch sportliche Vorführung.
Sportlich waren wir schon immer unterwegs – wenn auch nicht unbedingt erfolgreich, wie man an den Ergebnissen bei den BSV-Fußballturnieren ablesen kann. Aber, dabei sein ist alles und gerade mit unserem Jungzug haben wir uns gerne bei Squash- und Badminton-Turnieren oder Kegelturnieren gemessen.
Seit der Jubiläumstour nach Lingen haben wir das Boßeln für uns entdeckt. Wenn ihr also einmal ein Gruppe Weiblein und Männlein mit dem Bollerwagen durch die Rheinfelder Felder wandern seht, die eine Kugel wegwerfen um ihr dann hinterher zu “laufen“, das sind wahrscheinlich wir. Unser Jahresausklang führt uns seit einigen Jahren zum Eisstockschießen nach Köln und es gab bisher erst einen Verletzten.
Ach ja, wir sind ja eigentlich ein Schützenzug. Also, auch im BSV sind oder waren wir aktiv.
Am Fackelbau – wenn auch die letzte Fackel schon ein paar Jahre her ist – und Vereinspokalschießen haben wir meist recht erfolgreich teilgenommen. Auch zugintern schießen wir mittlerweile 4 verschiedene Waffenarten – Luftpistole, Luftgewehr, KK-Gewehr und bereits seit 1980 Bogen. Wir mussten uns was einfallen lassen, nachdem die Anzahl der Pokale, die uns von Freunden und Gönnern gespendet wurden, immer mehr zu nahm.
Auch im Vorstand des BSV Dormagen und der Regimentsführung waren immer mal wieder Kameraden der Schützengilde 1974 vertreten und bei 5 Königen – Dr. Dieter Prell, Manfred Ruddies, Helmut Roth, Hans-Arnold Heier und Heinz Krosch – engagierten wir uns als Ehrenzug.
1997/98 und 1999/2000 stellten wir mit Uwe und Petra Heier und Frank und Beate Rohde dann selber das Königspaar des Bürger-Schützen-Vereins Dormagen. Unterstützt wurden wir dabei von den Ehrenzügen “De Pulverköpp“ und “7 auf einen Streich“.
Ach ja, sind wir eigentlich ein Schützenzug? Eigentlich nein, wir sind derzeit 16 Freundinnen und Freunde, die gerne miteinander feiern und Zeit verbringen und wenn wir auch in den vergangenen 50 Jahren 28 Mitglieder gewonnen und wieder verloren haben, ist doch der “verbliebene Rest“ seit 26 bis 46 Jahren zusammen.
Wir haben viel miteinander erlebt. Freude, Leid, Geburtstage, Hochzeiten, Geburten und auch Trennungen, doch wir konnten uns immer aufeinander verlassen und das macht uns alles, außer gewöhnlich.
Der Jägerzug „Schützengilde 1974“ zählt zurzeit 9 aktive Mitglieder, die unserem Königspaar, den Schützen und allen Dormagenern und Gästen ein schönes und sonniges Schützenfest 2024 wünschen.