Test: Kölsch und Alt blind erschmecken

Dormagen (NGZ). Es klingt einfach: Natürlich schmeckt Kölsch ganz anders als Alt, also ist es gut voneinander zu unterscheiden. Ob das auch mit verbundenen Augen aus einem neutralen Glas der Fall ist, testete die Redaktion bei der Bier- und Vereinsmeile.

Sie sind verwandt und haben jeweils viele Fans, die sich zu ihnen bekennen: Kölsch und Alt sind beides obergärige Biere, die „Trink-Grenze“ verläuft ebenso wie die Alaaf-Helau-Linie mitten durch Dormagen. Nicht nur optisch, auch geschmacklich sind sie nicht zu verwechseln. Aber sind die beiden Biersorten auch bei verbundenen Augen zu unterscheiden, wenn die Probanden aus einem neutralen Glas trinken? Die NGZ machte den Biertest bei der siebten Bier- und Vereinsmeile, die gestern Abend am Historischen Rathaus durch zwei kräftige Schläge beim Fassanstich vom Schirmherrn Hans-Ulrich Thiel, Geschäftsführer der Druck und Verlag Josef Wegener GmbH, eröffnet wurde.

Da Alt meistens aus dunklerer Malze hergestellt wird, schmeckt es herber als Kölsch.Eigentlich also ganz einfach – nur wenn sowohl das Füchschen Alt als auch das Gaffel Kölsch im Altbierglas daherkommt, wird das schon schwieriger. Nicht so bei Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann, der beide Gläser antestet:

Biertester SVGD-Geschäftsführer Klaus Schmitz, Karnevalspräsident Jens Wagner, König Rolf Schlömer, Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (v.l.). Foto: Jazyk

Biertester SVGD-Geschäftsführer Klaus Schmitz, Karnevalspräsident Jens Wagner, König Rolf Schlömer, Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (v.l.). Foto: Jazyk

Ein kurzer, kräftiger Schluck – und das Alt ist „enttarnt“. Für den Stürzelberger, wo Kölsch und Alt gleichermaßen getrunken wird, kein Problem. Da will Jens Wagner, Präsident der Karnevalsgesellschaft „Ahl Dormagener Junge“, nicht nachstehen, als Köln-Fan steht ihm das helle Kölsch naturgemäß näher als das Alt: „Das schmeckt eindeutig nach Kölsch“, sagt er nach dem Probieren des Gerstensaftes unter den wachsamen Augen seines Kassierers Kai Weber, der ein bekennender Alt-Fan ist – und hat recht. Auch Klaus Schmitz, Geschäftsführer des Mitveranstalters Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), probiert aus beiden Gläsern. „Schmeckt wie Grauburgunder“ lassen wir als Scherz gelten, danach ordnet er auch mit verbundenen Augen das Kölsch richtig zu.

Als erster „Proband“ hatte es der Dormagener Schützenkönig da schon schwieriger, da er gleich nach dem ersten Schluck Kölsch das Getränk schon klassifizierte: „Das ist doch Alt!“ Dabei war es Gaffel…

Knapp 20 verschiedene Biersorten stehen auf der Bier- und vereinsmeile, die die SVGD mit Getränke Schmitz veranstaltet, zur Auswahl, ausgeschenkt von 15 heimischen Vereinen aus Dormagen und dem Kölner Norden. Da kommen Pils-Liebhaber ebenso auf ihre Kosten wie Freunde von Weißbier und Kölsch- und Alt-Fans. Auch heute ist „der größte Dormagener Biergarten“, wie Peter Mohrs von Getränke Schmitz erklärt, ab 16 Uhr geöffnet.

Unter dem Motto „Bier bewusst genießen“ werden auch zahlreiche alkoholfreie Bier-Mixgetränke angeboten: „Wir wollen eine Veranstaltung für Jung und Alt ermöglichen“, betont Mohrs. Bei der Begrüßung erinnert Stadtmarketingleiter Guido Schenk an die lange Biertradition der Dormagener Aktienbrauerei.

Quelle: NGZ-Online