Vereine müssen mehr Geld in Sicherheit investieren

Dormagen (NGZ). Wenn sich Jugendliche über soziale Netzwerke zu Hunderten verabreden, ein Fest zu sprengen, droht der Veranstaltung durch übermäßigen Alkoholkonsum und Randale eine nachhaltige Störung. Wie jetzt beim Tanz in den Mai in Zons geschehen, haben randalierende Jugendliche am Rande des Festes die ganze Veranstaltung in Gefahr gebracht (die NGZ berichtete). Jetzt zu Beginn der Schützenfestsaison stehen vor allem die Präsidenten der Vereine unter besonderer Verantwortung.

Rolf Starke, der Präsident des Bürger-Schützen-Vereins (BSV) Dormagen, hält das Problem für ein gesellschaftliches: „Gewalt und Alkohol kann einem überall begegnen, so auch im Fußballstadion.“ Allerdings ist der Schützen-Chef der Meinung, dass sich die Veranstalter nicht von Chaoten abschrecken lassen sollten: „Wir dürfen nicht einknicken, nur weil es vielleicht Reibereien geben könnte“, meint Starke.

Beim Fassanstich in Dormagen (v.l.): Rolf Starke, Ralf und Ann-Katrin Ludwig, Peter-Olaf Hoffmann. 2011 wollten viele Jugendliche ans Freibier. Foto: Jaz

Beim Fassanstich in Dormagen (v.l.): Rolf Starke, Ralf und Ann-Katrin Ludwig, Peter-Olaf Hoffmann. 2011 wollten viele Jugendliche ans Freibier. Foto: Jaz

Das sieht auch Claus Radke, Präsident der Ahl Dormagener Junge, so. „Wir hatten vor Jahren arge Probleme mit Glasbruch bei unseren Freilichtveranstaltungen wie Altweiber“, erklärt Radke. „Nachdem wir auf Glaspfand umgestiegen sind und in Abstimmung mit der Stadt mehr Ordnungskräfte eingesetzt haben, war es wieder ruhig.“ Bisher waren die Ausgaben, die durch Auflagen entstanden sind „stemmbar“.

Allerdings steigen die Kosten der Veranstalter, die mehr als noch vor ein paar Jahren in Sicherheitsdienste und weitere Maßnahmen stecken müssen, wie Starke betont: „Die Vereine müssen viel mehr Geld in Sicherheit investieren.“ Seit Jahren hat der BSV einen Sicherheitsdienst, der im und am Zelt für Ordnung sorgt. Die Mitarbeiter kontrollieren auch den Festplatz und die Kirmes. Bei der Eröffnung 2011 gab es leichte Probleme mit Jugendlichen, die nach der Eröffnung der Kirmes das Freibier abgreifen wollten. „Wir haben den Sicherheitsdienst in diesem Jahr auf den Fassanstich ausgeweitet“, sagt Starke. Bisher gibt es kein Glasverbot an Schützenfest. „Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Ordnungsamt, auch die Rettungsdienste und die Feuerwehr unterstützen uns beim Sicherheitskonzept“, erklärte Starke.

Einen „Flashmob“ mit 1000 Jugendlichen zu verhindern, sei jedoch fast unmöglich, meint Starke: „Jugendliche sind bei uns Schützen gern gesehen, wenn sie vernünftig und friedlich mit uns feiern. Das ist die beste aller Lösungen.“

Quelle: NGZ-Online